Post-Quanten-Kryptografie für Automotive-Komponenten (PARFAIT)

Wie kann sichergestellt werden, dass Automotive-Komponenten über den gesamten Lebenszyklus sicher sind - auch wenn Quanten-Computer die Sicherheit aktuell eingesetzter kryptographischer Algorithmen bedrohen? Im Projekt PARFAIT, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), untersuchen Forschende der Hochschule Darmstadt gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung neue Methoden zur kryptographischen Agilität, Migrationsstrategien und wie Post-Quanten-Kryptografie (PQC) in Automotive-Komponenten eingesetzt werden kann.

Moderne Fahrzeuge und Infrastrukturkomponenten wie Ladesäulen haben eine sehr lange Lebenszeit und der Schutz gegen Cyber-Angriffe muss dauerhaft gewährleistet sein. Da die eingesetzten kryptographischen Verfahren und Protokolle unsicher werden können, bspw. durch Quantencomputer, muss kryptographische Agilität gewährleistet sein und PQC Algorithmen müssen unterstützt werden. Hierzu sind Migrationsstrategien notwendig und Protokolle müssen entsprechend designt sein. Ohne entsprechende Lösungen können Richtlinien wie die UNECE R155 nicht eingehalten werden.

PARFAIT hat als Ziel, PQC in der Automobilindustrie nutzbar zu machen. Im Teilprojekt der HDA liegt der Fokus auf der Lösung des Problems der Langzeitsicherheit von Automotive-Komponenten. Um dies zu erreichen, werden die bisher im Wesentlichen getrennt betrachteten Konzepte der Kryptoagilität, hybrider Verfahren und Fail-Safe-Methoden unter besonderer Berücksichtigung von PQC, und darüber hinaus, zu neuen Lösungen kombiniert. Diese werden dann in die einschlägigen Automotive-Protokolle integriert und somit im Rahmen des Gesamtverbundprojeks in der Fahrzeugarchitektur umgesetzt. 

Im Projekt beteiligt sind Fahrzeughersteller, Zulieferer und Forschungspartner. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie "Post-Quanten-Kryptografie in die Anwendungen bringen" über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.